Bündnis will AfD-Parteitag 2026 in Erfurt blockieren
Gießen. Das Bündnis widersetzen hat nach den erfolgreichen Blockaden der Gründungsveranstaltung der AfD-Jugend auf einer Pressekonferenz eine Bilanz des Wochenendes gezogen. Die Sprecher*innen des Bündnisses betonten, dass Antifaschismus tagtäglich auf verschiedene Weise stattfinde und der Widerstand in Gießen dieser Arbeit Aufschwung gebe. Darüber hinaus kündigten sie weiteren Widerstand gegen die AfD an: widersetzen will den Parteitag der AfD am 4. und 5. Juli 2026 in Erfurt blockieren. Ein Fachanwalt für Strafrecht kritisierte den gestrigen Polizei-Einsatz scharf.
Laura Wolf, Bündnissprecherin von Widersetzen:
„Wir sehen: Überall, wo die AfD ist, stellen sich Menschen ihnen in den Weg. Wir haben die letzten zwei Parteitage stundenlang verzögert und gestern auch die Gründung der rechtsextremen Jugend-Organisation. Wir werden jedes Mal mehr und die Blockaden werden jedes Mal länger. Die AfD hat ihren nächsten Parteitag im Juli 2026 in Erfurt bereits angekündigt. Wir versprechen ihnen: Wir kommen. Mit noch mehr Menschen, die sich widersetzen. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Wir können nicht warten, bis die AfD verboten ist. Bis dahin bleibt das AfD-Verbot Handarbeit.“
Suraj Mailitafi Bündnissprecher von Widersetzen:
„Wir müssen uns immer wieder vergegenwärtigen, dass wir nur durch entschlossenen zivilen Ungehorsam das erkämpft haben, was für uns heute selbstverständlich ist. Etwa das Frauenwahlrecht, das Ende der Sklaverei, Arbeitsrechte. Diese Entschlossenheit für Veränderung durch uns, normale Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, habe ich gestern gespürt. So viele Menschen nehmen nun Hoffnung und Mut in ihren Alltag. Denn Antifaschismus und der Kampf für Menschenrechte finden tagtäglich statt: im Betrieb, in der Schule, auf der Straße.“
Dr. Jannik Rienhoff, Fachanwalt für Strafrecht:
„Die Polizei hat offenbar Personen den Zugang zu ihren Anwält*innen verweigert und sie nicht telefonieren lassen. Wir Anwält*innen durften nicht zu ihnen, wurden teilweise über ihren Verbleib angelogen und stattdessen aus der Wache geworfen. Zudem kam es zu massiver Polizeigewalt, beispielsweise an der Autobahn, die offensichtlich rechtswidrig war. Selbst einzelne Straftaten rechtfertigen keinen solchen Polizeieinsatz. Bei der Menge an Protestierenden waren das weniger Fälle als bei jeder Kirmes“.


