Ausbaustopp jetzt: Demonstrationszug auf A643 angemeldet!

Bereits vorige Woche hat das Kolibri-Kollektiv eine Abseilaktion über der A643 angekündigt, um gegen den Ausbau der Autobahn zu protestieren. Nun wurde zusätzliche eine Demo auf der Fahrbahn angemeldet. Teile der A643 werden am Sonntagnachmittag für mehrere Stunden gesperrt.

144 Autobahnen in einer Gesamtlänge von über 1.300 Kilometern auf bis zu 10 Spuren sollen nach den Plänen der Bundesregierung, insbesondere der FDP und Bundesverkehrsminister Volker Wissing, ausgebaut werden. Die Folge wäre eine erhöhte zusätzliche CO2-Belastung und die direkte Bedrohung geschützter Naturflächen, so auch in Mainz. Zudem wurde laut BUND und Greenpeace die Klimawirkung der geplanten Fernstraßen durch das Bundesverkehrsministerium bisher falsch taxiert und der CO2-Ausstoß doppelt so hoch wie bisher angenommen wäre [1].

Um gegen diese Pläne zu protestieren, wird es am kommenden Sonntag mehrere Aktionen entlang der A643 geben. Um 12.30 Uhr wird ein Demonstrationszug vom Parkplatz des Schwimmbads in Mainz-Mombach starten und nach einer Zwischenkundgebung am Mainzer Sand seinen Weg auf der A643 fortsetzen. Dafür wird die Autobahn in Richtung Bingen für mehrere Stunden von der Polizei für den Autoverkehr gesperrt. Die Abschlusskundgebung findet unterhalb der Autobahnbrücke am Ende der Kapellenstraße statt, wo sich ab 13 Uhr mehrere Aktivist:innen mit Bannern abseilen werden [2].

Weniger Straßen, weniger Asphalt und keine Überholspur in die Krise – stattdessen Widerstand in Wald und Sand!

„Jede weitere Spur ist eine zu viel! Wir nehmen die Mobilitätswende am Sonntag selbst in die Hand und zeigen mit unserer Demo und Abseilaktion, dass wir Wissings Ausbaupläne nicht tolerieren werden. Weder hier in Mainz, noch anderswo. Weniger Straßen, weniger Asphalt und keine Überholspur in die Krise – stattdessen Widerstand in Wald und Sand!“, sagt Flora vom Kolibri-Kollektiv.

Mainz wäre von einem beschleunigten Autobahnausbau gleich mehrfach betroffen: Sowohl die A60 als auch die A643, welche quer durch das Naturschutzgebiet Mainzer Sand verläuft, sollen laut Bundesverkehrswegeplan um jeweils zwei zusätzliche Fahrspuren erweitert werden. Zahlreiche Umweltgruppen und Bürger:innen-Initiativen kämpfen schon seit Jahren gegen diese Pläne [3]. Ein Ausbaubeschleunigungsgesetz unter Umgehung jeglicher Umweltverträglichkeitsprüfungen könnte den Kampf für die Rettung des Mainzer Sandes zu Nichte machen.

„Alle Menschen in Mainz sind herzlich eingeladen sich unserer Demo anzuschließen. Gemeinsam machen wir deutlich, dass wir dem Ausbau der A60 und A643 und die damit verbundene Versiegelung streng geschützter Naturflächen eine klare Absage erteilen. Es ist Zeit zu handeln – wir können zusammen die dringend notwendige Mobilitätswende von unten gestalten, anstatt weiter auf fossilen, zerstörerischen Individualverkehr zu setzen“, erklärt Milo, Aktivist beim Kolibri-Kollektiv.

Die Aktionen folgen dem Aufruf #AusbaustoppJetzt vom Bündnis Wald statt Asphalt [4]. Am ersten Märzwochenende sollen bundesweit Autobahn-Aktionen stattfinden, um gegen die Ausbaupläne der Bundesregierung zu demonstrieren. Eingeleitet wird das Aktionswochenende vom Globalen Klimastreik am 03.03., welcher ebenfalls unter dem Motto Mobilitätswende stattfinden wird [5].

Links und Quellen

[1] a) https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/faktenblatt-bund-auswertungautobahn-
projektliste-zur-engpassbeseitigung/

b) https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/verkehrsministeriumrechnet-
klimaschaeden-durch-fernstrassen-bau-klein-bund-und-greenpeace-analyse-co2-ausstossdoppelt-
so-hoch/

[2] https://kolibri-kollektiv.net/ausbaustopp-jetzt-kolibri-kollektiv-kuendigt-abseilaktion-aufmainzer-
autobahn-an/

[3] https://www.mainzer-sand.de
[4] https://wald-statt-asphalt.net/ausbaustoppjetzt/
[5] https://www.klima-streik.org/