Wieder einmal schauen wir voller Sorge dem Jahresende entgegen, denn auch der Jahreswechsel 24/25 wird wieder von sinnloser Böllerei begleitet werden. Menschen werden sich selbst und andere verletzen und Rettungskräfte und Notaufnahmen überlasten, Kriegsgeflüchtete retraumatisieren, bergeweise Müll verursachen und zahllose Tiere in Panik versetzen, was für viele von ihnen tödlich enden wird.
All das geschieht gegen den Willen der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung, die sich schon seit Jahren ein Verbot von privatem Feuerwerk wünscht. Unsere Petition „Schluss mit privatem Feuerwerk in Mainz“ wurde bereits mehr als 8.000-fach unterschrieben. Doch weder auf Bundes- noch auf lokaler Ebene herrscht der politische Wille, die Freiheit der knallfreudigen Minderheit zu beschränken – erst recht nicht mitten im vorgezogenen Bundestagswahlkampf.
Auch die Diskussion um eine Feuerwerksverbotszone rund um das Mainzer Tierheim, welches diese naheliegende Forderung mit einer eigenen Petition untermauerte, verlief im Sande und wurde letztlich auf das Aufhängen mahnender Plakate rund um Tierheim und Wildpark reduziert. Während bspw. das rheinlandpfälzische Speyer gerade wieder ein Feuerwerksverbot für die gesamte Innenstadt verhängte, sieht sich der Mainzer Oberbürgermeister Haase (parteilos, ehemals CDU) nicht einmal im Stande, die Böllerei rund um das Tierheim zu unterbinden. Juristisch beraten lässt er sich dabei von seiner Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU).
Ein Feuerwerksverbot in Mainz scheint mit der aktuellen Administration also in weiter Ferne. Doch was ist mit der zweiten Forderung unserer Petition? Erst kürzlich äußerte sich Haase gegenüber der AZ erneut offen gegenüber einem zentralen Feuerwerk oder einer Lasershow als Alternative zu privatem Feuerwerk. Was in Mainz noch eine fixe Idee ist, wurde in Wiesbaden bereits in die Tat umgesetzt: Das traditionelle Feuerwerk am Kurhaus wird dieses Jahr erstmals durch eine musikalisch untermalte Lichtshow ersetzt.
Wir sagen: Bravo Wiesbaden und wünschen uns vom Mainzer Oberbürgermeister, seinen Worten nun Taten folgen zu lassen und sich ein Beispiel an seiner Wiesbadener Amtskollegin Christiane Hinninger (Grüne) zu nehmen. Eine zentrale Licht- oder Drohnen-Show könnte für viele Menschen ein Anreiz sein, freiwillig auf privates Geböller zu verzichten.
In diesem Sinne wünschen wir allen Mainzer*innen und Unterstützer*innen unserer Petition einen hoffentlich friedlichen und gesunden Jahreswechsel. Gemeinsam bleiben wir widerständig und lassen nicht locker, bis Mainz für immer böllerfrei ist!
(das Bild zeigt einen Ausschnitt aus einer Drohnen-Show der DUH. Mehr unter https://www.duh.de/mitmachen/boellerfreies-silvester/)