Initiative nutzt visuelle Intervention, um ethische, ökologische und soziale Probleme der Fleischindustrie direkt am Kongressort des deutschen Fleischkongresses zu verdeutlichen.
In den frühen Morgenstunden findet direkt am Veranstaltungsort des Fleischkongresses eine öffentlichkeitswirksame Aktion statt. Eine unbekannte Initiative setzt Kunstblut ein, um auf die verborgenen Konsequenzen der industriellen Tierhaltung aufmerksam zu machen. Die Aktion verdeutlicht die Diskrepanz zwischen der Selbstdarstellung der Branche und den realen Folgen für Tiere, Umwelt und Gesellschaft.
Mit dieser visuellen Maßnahme wird klar: Tierausbeutung ist inakzeptabel und es ist höchste Zeit, über nachhaltige und ethische Alternativen nachzudenken.

Tierethik im Zentrum
Die Aktion rückt die strukturellen Bedingungen der intensiven Tierhaltung ins öffentliche Blickfeld:
“Schweine mit abgeschnittenen Schwänzen, Hühner mit gekürzten Schnäbeln, Ställe ohne Tageslicht, frische Luft und Einstreu und quälend lange Fahrten zum Schlachthof: Das und noch viel mehr ist tägliche Realität in der deutschen Tierhaltung.” (Umweltinstitut, 2023)
Tiere leben oft in beengten, künstlichen Ställen ohne Bewegungsfreiheit oder natürliche Rückzugsmöglichkeiten – einige Tiere sehen zum ersten und letzten Mal den Himmel, wenn sie vom Tiertransporter in den Schlachthof geführt werden. Leistungsorientierte Zucht führt zu Verhaltensstörungen, Verletzungen und Krankheiten. Soziale Bindungen werden dauerhaft gestört, Stress und Angst prägen den Alltag. Diese Realität wird systematisch verschwiegen, während Marketingkampagnen ein positives Bild suggerieren. (WWF,2023; BMEL, 2021; Rauw et al., 1998; Van Marle-Köster & Visser, 2021)
Ökologische und soziale Auswirkungen:
- hohe Treibhausgasemissionen und Ressourcenverbrauch belasten Klima und Boden (WWF, 2023)
- Wasser und Luftbelastungen betreffen Kommunen direkt (UBA, 2022)
- der extrem hohe Flächenverbrauch führt zu Verlust der Artenvielfalt (WWF, 2023)
- Arbeitsbedingungen in Schlacht- und Verarbeitungsbetrieben bleiben oft prekär und wenig transparent (Bundesagentur für Arbeit, 2021)
“Diese Themen dürfen nicht länger von der Gesellschaft ausgeblendet werden”, fordert die Initiative.
Warum direkt am Kongressort?
Die Nähe zum Kongress unterstreicht die Diskrepanz zwischen den internen Diskussionen der Branche und den realen Folgen der Fleischproduktion.
Lösungsansätze: Transformationswege für Betriebe
Die Initiative betont, dass tragfähige Lösungen bereits existieren. Plattformen wie transfarmation.de zeigen anhand zahlreicher Praxisbeispiele, wie landwirtschaftliche Betriebe schrittweise aus der intensiven Tierhaltung aussteigen und nachhaltige, alternative Betriebszweige aufbauen können – etwa in den Bereichen, Pflanzenbau, Agroforst und Bildung.
Solche Ansätze verdeutlichen, dass ein sozial gerechter Wandel möglich ist, wirtschaftliche Perspektiven jenseits der Tierindustrie bestehen und Tiere, Menschen und Umwelt gleichermaßen profitieren können. Die Initiative fordert, dass solche Transformationsmodelle im Zentrum politischer und wirtschaftlicher Debatten stehen sollten, statt hinter verschlossenen Türen marginalisiert zu werden.
Mit der laufenden Aktion will die Initiative ein Zeichen setzen: Es gibt Alternativen – und es ist höchste Zeit, sie ernsthaft zu verfolgen.
Quelle: https://de.indymedia.org/node/555343
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