Am 5. März wollen sich Umweltaktivist:innen von einer Autobahnbrücke über der A643 abseilen. Die Aktion richtet sich gegen die Pläne eines beschleunigten Ausbaus dieser und vieler weiterer Autobahnen.
Wenn es nach der FDP geht, soll der Ausbau des Fernstraßennetzes per Gesetzesänderung schon bald deutlich schneller vorangetrieben werden. Konkret sollen 144 Autobahnen in einer Gesamtlänge von über 1.300 Kilometern auf bis zu 10 Spuren ausgebaut werden. Laut BUND würde dies eine zusätzliche jährliche CO2-Belastung von über 400.000 Tonnen sowie eine direkte Bedrohung von 80 Naturschutzgebieten zur Folge haben [1].
Aus Protest gegen diese Pläne werden sich am 5. März ab 13 Uhr mehrere Kletter-Aktivist:innen von einer Autobahnbrücke über der A643 Höhe Gonsenheim abseilen. Die Autobahn wird bei solchen Aktionen üblicherweise voll gesperrt.
Im Jahr 2023 den Ausbau von Autobahnen weiter zu beschleunigen, wäre ein Skandal!
„Im Jahr 2023 den Ausbau von Autobahnen weiter zu beschleunigen, wäre ein Skandal!“, sagt Flora vom Kolibri-Kollektiv. „Diese weltfremden Pläne sind weder mit den Klimazielen der Bundesregierung noch mit unserem Grundgesetz vereinbar“. Sie bezieht sich auf Artikel 20 GG, welcher den Staat dazu verpflichtet, die natürlichen Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen zu bewahren.
Mainz wäre von einem beschleunigten Autobahnausbau gleich mehrfach betroffen: Sowohl die A60 als auch die A643, welche quer durch das Naturschutzgebiet Mainzer Sand verläuft, sollen laut Bundesverkehrswegeplan um jeweils zwei zusätzliche Fahrspuren erweitert werden. Zahlreiche Umweltgruppen und Bürger:innen-Initiativen kämpfen schon seit Jahren gegen diese Pläne [2]. Ein Ausbaubeschleunigungsgesetz unter Umgehung jeglicher Umweltverträglichkeitsprüfungen könnte den Kampf für die Rettung des Mainzer Sandes nun zu Nichte machen.
Die Abseilaktion wird auf der Autobahnbrücke am Ende der Kapellenstraße im Lennebergwald, zwischen Mainz Gonsenheim und Budenheim stattfinden. Zeitgleich soll eine Kundgebung auf der gesperrten Fahrbahn stattfinden. Das Kolibri-Kollektiv lädt alle Mainzer:innen herzlich ein, sich der Kundgebung anzuschließen und gemeinsam gegen den Ausbau der A60 und A643 und die damit verbundene Versiegelung streng geschützter Naturflächen, sowie gegen das geplante Ausbaubeschleunigungsgesetz zu protestieren. Zubringer-Demos, egal ob mit dem Rad oder zu Fuß sind sehr willkommen!
Die Aktion folgt dem Aufruf #AusbaustoppJetzt vom Bündnis Wald statt Asphalt [3]. Am ersten Märzwochenende sollen bundesweit Autobahn-Aktionen stattfinden, um gegen die Ausbaupläne der Bundesregierung zu demonstrieren. Eingeleitet wird das Aktionswochenende vom Globalen Klimastreik am 03.03., welcher ebenfalls unter dem Motto Mobilitätswende stattfinden wird [4].