Petitionsübergabe und breiter Protest gegen Deutschen Fleischkongress in Mainz

Am 21. und 22. November fand zum nunmehr dritten Mal der Deutsche Fleischkongress in der Mainzer Reingoldhalle statt. Aber der Protest gegen die Veranstaltung war diesmal lauter denn je! Im Rahmen einer gemeinsamen Kundgebung übergaben wir am Dienstagabend die bisherigen Unterschriften unserer Petition an die Stadt Mainz. Zudem ließen gleich mehrere Protestaktionen den Kongress auch über den Tag hinweg nicht zur Ruhe kommen.

Der dritte Deutsche Fleischkongress in Mainz begannt direkt mit einem Paukenschlag: Noch vor Kongressbeginn kletterten Greenpeace-Aktivist:innen auf das Dach der Rheingoldhalle und spannten vor der Fassade ein riesiges Banner mit der Aufschrift „Zukunft nicht verwursten“ auf (wir waren mit einem Livestream vor Ort, siehe auch Petitions-Update vom 21.11.). So wurde bereits zum Start des Kongresses unmissverständlich klar: Die Proteste gegen das unliebsame Treffen hatten dieses Jahr ein ganz neues Level erreicht!

Dass die Proteste gegen den Deutschen Fleischkongress 2023 größer ausfallen würden als noch in den beiden Vorjahren hatte sich bereits in den vergangenen Wochen und Monaten abgezeichnet. Die Mainzer Klimabewegung hatte sich zu einem breiten Bündnis zusammengeschlossen, um gemeinsam gegen die Ausrichtung des Kongresses in Mainz vorzugehen. Dabei wurde unter anderem unsere Petition „NEIN zum Deutschen Fleischkongress in Mainz“ gestartet, welche die Verantwortlichen der Stadt Mainz in die Pflicht nimmt, dem Deutschen Fleischkongress in der „Fair Trade Stadt“ Mainz künftig keine Räumlichkeiten mehr zur Verfügung zu stellen.

Nachdem am Dienstag über den ganzen Tag hinweg mehrere Aktionen  gegen den Fleischkongress stattgefunden hatten, wurden wir am Abend des ersten Kongresstages noch einmal richtig laut! Auf dem Jockel-Fuchs-Platz vor der Rheingoldhalle prangerten mehrere Redner:innen die vielfältigen Missstände und katastrophalen Umweltauswirkungen der Fleischindustrie schonungslos an: Darunter Sabine Yacoub vom BUND (zum Video) und Matthias Lambrecht von Greenpeace (zum Video), die u.a. auf die landwirtschaftlichen Aspekte der Massentierhaltung eingingen, Saskia Meyer von FOODerstand (zum Video) welche die Marketing-Tricks der Fleischindustrie entlarvte und wir vom Mainzer Bündnis gegen den Fleischkongress (zum Video) mit einem dringenden Appell an die Verantwortlichen der Stadt Mainz:

Lassen Sie nicht zu, dass Mainz weiterhin zum Austragungsort eines reaktionären Branchentreffens gewissenloser Fleischbarone wird, denen die Zukunft unseres Planeten ebenso egal ist, wie das Schicksal der Menschen und Tiere, die Tag für Tag für ihren Profit leiden und sterben. Denn sie werden genau SO lange an diesem zerstörerischen System festhalten, wie sich damit Geld verdienen lässt.

Unseren kompletten Redebeitrag könnt ihr als PDF herunterladen.

Schließlich wurde die Mainzer Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) zur Entgegennahme der bisherigen Unterschriften unserer Petition auf die Bühne gebeten (zum Video). Der zweite Empfänger der Petition, Oberbürgermeister Nino Haase war der Übergabe ferngeblieben und wurde durch einen leeren Stuhl repräsentiert. Selbstverständlich ließen wir die Mainzer Wirtschaftsdezernentin nicht gehen, ohne ihr die allesentscheidende Frage zu stellen: Wird der Deutsche Fleischkongress trotz der breiten Proteste und vielen tausend Unterschriften auch 2024 wieder in Mainz stattfinden? Matz, die vier Wochen Zeit hatte, um sich auf die Petitionsübergabe und diese naheliegendste aller Fragen vorzubereiten, war dazu nicht mehr zu entlocken als ein unverfängliches „wir prüfen das“ (zum Video).

Während Manuela Matz und Nino Haase unser Anliegen nun „prüfen“, wurde der nächsten Fleischkongress in Mainz vom Veranstalter bereits angekündigt: „Deutscher Fleischkongress 2024, 26. / 27.11.2024, Rheingoldhalle Mainz“ (siehe Website des Veranstalters). Für uns steht schon jetzt fest: Sollte die Stadt Mainz unsere Forderung tatsächlich ignorieren und sollte der Kongress nächstes Jahr tatsächlich wieder in Mainz stattfinden, wird unser Protest lauter und störender sein denn je!

Wir sehen uns auf der Straße!

Euer Mainzer Bündnis gegen den Deutschen Fleischkongress

BUND Mainz, Christians for Future Rhein-Main, Greenpeace Mainz-Wiesbaden, Kolibri-Kollektiv, Students for Future Mainz


Eine Aufzeichnung aller Redebeiträge vom 21.11. und der Übergabe unserer Petition findet ihr in einer Playlist auf dem YouTube-Kanal von Der Pilger. Vielen Dank dafür <3

Titelbild von BUND_MZ_Sc